Die andere Seite des Mondes ist.

Eine Ausstellung über Frauen wie Hannah Höch, Claude Cahun, Dora Maar, Sophie Arp, Sonia Dellaunay…

[ (20.10.2011 – 05.02.2012 Im K 20, Düsseldorf) wer kennt diese Frauen?
Festzustellen bleibt: kaum jemand kennt sie (Ich gestehe, ich zähle dazu), es ist nur wenig über sie zu finden, in der einschlägigen Literatur. Warum nicht? Wer hat sie bislang versteckt oder nur in bestimmten Sparten sichtbar gemacht, die anderen verborgen blieben? Wer hat dafür gesorgt, dass man(n) sie nicht kennt? Wer hat dafür gesorgt, dass sie nur im Zusammenhang mit Männern wie Picasso, Arp, Dellaunay zu finden sind?

Ein anderes Beispiel: Es gab eine Zeit, da habe ich mich in Buchhandlungen umgesehen und nach Lyrikerinnen gesucht. Auch nach Lyrikerinnen der Gegenwart. Ich fand in erster Linie Männer und vor allen Dingen keine Frauen der Avantgarde. Später habe ich mich anderen Themen zugewandt – Noch heute bleiben mir die Lyrikerinnen verborgen.]

Zeitungspapierschnipsel finden ihren Weg auf graue Pappe. Unspektakulär fliegen sie zunächst zurück. Später kleben sie an festen Stellen. Farben tauchen auf und wiederholen sich, tauchen ab.
Dann werden sie eine Geschichte. Die Farben reihen sich aneinander, Bilder entstehen, Worte fallen.
Eine Nähe entsteht – eine Nähe zum Bilderbuch entsteht.
Das Bilderbuch erzählt die Geschichten auch auf ganz ähnliche Weise. DADA.
Das Buch für wache Kinder und erwachende große Leute.

Das Zeichnen sollten Sie aber beherrschen.

Die Geschichte von den Bildern ist dann vielleicht wahr.

 

Rosas Bartok ist.

Ein Mann und eine Frau tanzen über eine Bühne.
Zwei Flügel im Hintergrund Musik. Es riecht nach Kernseife. Der Geruch ist irritierend. Aber der Ort war schließlich jahrzehntelang Kernseifenland. Bühne jetzt. Das macht der Raum ganz gut. Das macht den Raum ganz gut.

Aufregender Tanz von zwei Menschen unaufgeregt getanzt. Abstoßend und anziehend. Verschiedene Wege gehend und verschoben worden können sie sich niemals lassen. Sie ziehen sich magnetisch an, sie kleben fest aneinander, sie fliegen auseinander. Magnetismus, Gravität. Mikrokosmos.
Eine Geschichte über ein normales Paar. Liebe und Hass.

Dissonante Musik ist.

Zwei Männer sitzen an Steinway-Flügeln. Das ist sicher etwas ganz Besonderes. Sie sitzen dort, in angespannter Haltung, Anzüge angezogen auf ein Notenblatt blickend. Zwei berockte Mädchen helfen ihnen beim Umblättern. Ich verstehe sie nicht aber ich höre sie sehr wohl.  Meine Ohren hören sie. Sie hören Klänge. Mein Gehirn schaltet sich aus dabei.
Die Klänge können meine Hörgewohnheiten nicht erreichen. Die Musik kann meine Seele nicht erreichen.
Das heißt NICHTS. Wohlweislich fehlt mir der Intellekt und die Begabung es zu begreifen. Das macht NICHTS.

Ich erinnere Hape Kerkeling und das Hurz. Auch ein Weg.
Wie (er)kennt man die Wahrheit in der Kunst?

Cello ist.

Vier Frauen tanzen. Mädchenhaft turntanzen sie um die Wette.
Eine ist steif, eine ist schlaksig, eine ist geistreich und eine besteht nur aus Tanz, ist reif.
Sie freuen sich an ihren Bewegungen und lächeln zuweilen inszeniert. Es riecht nach wie vor nach Kernseife. Vier wundersame Tänzerinnen fliegen zu Streichmusik. Ohne Landung.

Applaus.

 


Die letzte Yogastunde vor dem Quantensprung ist.

Der Sonnengruß. Ehre sei dir, Sonne.
Sei in Einzelteile zerlegt als Hilfe beim Loslassen.

Wir üben das noch. Die Kobra. Der Hund. Die Vorbeuge. Der Schulterstand später dann auch. Der Kopfstand vielleicht einmal.
Wie dem auch sei, heute lösen sich die Asanas auf und in diesem besonderen Fall möglicherweise Wassereinlagerungen im Fersenbereich aus.

Dies wiederum führt zu einer massiven Entzündung des Fußes/der Füße, was wiederum dazu führt, dass das Gehen eingeschränkt ist/sein könnte.

Die Fortbewegung wird zur Qual und zwangsläufig unterlassen. Stillstand.

Geduld ist gefragt – räuchern. Mit Beifuß.

Derweil

 

Zaches genannt Zinnober und der Rat Krespel ist.

Eine Erzählung von E.T.A. Hoffmann nimmt den Leser an die Hand und führt ihn, ohne dass er es wollte, in ein anderes Land, in dem die Psyche regiert.

Dort sind wir in der Lage uns auszutoben.

Das wird ein Fest. Das wird Freud gefallen haben. Vor allem beim Auffüllen von Schubladen.
Bei Hoffmann ist für jeden was dabei.

Der böse Zaches, armes Kind. Von der Natur vergessen pah und trotzdem rattenscharf hinter dem Erfolg der Anderen her. Tststs
Winselnder böser Bursche. Habe Mitleid mit ihm.

Genau wie mit dem Rath Krespel der die Stimme Antoniens gestohlen hat und sie in die Geige einsperrte und der die Geige dann spielte für den Tod in den Lüften, da liegt man nicht eng.

Schriller Rath, böser Rat. Beeindruckend durch seinen Freigeist, denn er schlägt seine Fenster in das Haus. Einfach dort, wo sie ihm grade eben gefallen. Konsequent.

Hauptsache es werde Licht bevor dann der Sandmann kommt.

 

Melancholia ist.

Auch so eine Sache.

Ein Planet XYZ der sich auf die Erde zubewegt. Oder vielleicht auch an ihr vorbei bewegt er sich?
Da wird man traurig. Da neigt man das Haupt zur Brust. Da schwinden die Sinne und die Fantasie.

Melancholisch kann ja auch schön sein. Die zahlreichen Ebenen, die dieser Film bedient mögen oberflächlich anmuten aber vielleicht darum ist er so faszinierend, dass man am Ende denkt, Jupiter kommt näch(s)tens auf uns zu.

Schaut mal in den Nachthimmel. Was ist das da hinten für ein heller Stern äh Planet
oder?
Immerhin wurde ein paar Lichtjahre entfernt ein neuer Planet geboren, sagt man(n).

 

SkipBo ist.

Ein Synonym für das SPIELEN an und für sich analog dem Finanzcrash oder dem materialistischen Weltbild oder wie immer man es besingen mag.

Merke: Es ist [„nicht“] wichtig dem nächsten Spieler in die Karten zu schauen. Es ist [„nicht“] notwendig gegeneinander zu spielen und andere Mitspieler auszutricksen.

Der Fokus auf den nächsten Spieler beschleunigt [verlangsamt]das eigene Spiel.

Der eigene Vorteil und Wohlstand ist [„nicht“] das wonach wir streben.

Eine moderne Variante wäre es vielleicht, wir versuchen es mal gemeinsam².

Aber das ist wahrscheinlich zu kompliziert.