wie es mir kürzlich vorkam, unterliegt einem Denkfehler, dachte ich.
Im Grunde aber hat nichts in der Schöpfung einen Fehler, denn alles basiert auf einer gewissen Logik oder einem Ursache-Wirkungs-Prinzip. Immerhin ist alles miteinander verbunden, so dass nichts geschehen kann, ohne das es vorher schon durch etwas anderes (sei es eine bewusste Handlung oder ein „vermeintlich“ unbewusstes Geschehnis) auf den Weg gebracht wurde.
An welcher Stelle also hat sich der Fehler eingeschlichen oder ist er in der Schwäche des menschlichen Geistes begründet?
Wieso also, frage ich mich, sind viele Menschen im Umgang mit Diversität so verstiegen?
Warum beharren Menschen so sehr auf dem, was sie für das allein Richtige halten?
Glaubenssätze entstehen durch Erfahrungen und Rückschlüsse, die sich in Form von Lernen manifestieren. Es sind Erfahrungen, die in einer bestimmten Situation von einer bestimmten Person gemacht wurden. Aber können wir immer davon ausgehen, das der Rückschluss, den wir aus dieser jeweiligen Erfahrung gezogen haben, der Richtige war?
Wir können es nicht. Die Erfahrung ist individuell. Es hätte durchaus auch anders ausgehen können. Die Wahrscheinlichkeit begründet noch nicht die Wahrheit.
Wie also kann ich einen Schluss, ja gar einen Glaubenssatz aus einer Erfahrung ziehen und erwarten, dass andere mir und diesem Glaubenssatz folgen?
Ich kann es nicht. Und was wichtiger ist, ich kann den anderen nicht vorhalten, das sie mir nicht folgen.
Es geht also nach wie vor nicht um das große und ganze Bild, sondern nur um die Rechtfertigung einzelner, verinnerlichter Ansichten und individueller Erkenntnisse.
Glaubenssätze also, die über die Erfahrungswirklichkeit des Einzelnen Einzug in das Denken und Handeln der Mehrheit genommen haben und so zu einem Kanon geworden sind.
Dies ist noch nichts Besonderes und wir alle leben und erleben es alltäglich.
Wenn wir aber auf einer einzelnen Ansicht, einem Blick, einer Wahrheit zu einer bestimmten Sache beharren, so sieht die Sache schon wieder ganz anders aus.
Wo bleibt in diesem Zusammenhang der Freiraum für kreative Entwicklung innerhalb des Denkens, wo bleibt die Inspiration?
Wir haften nach wie vor inneren Glaubenssätzen an und kämpfen mit blinder Vehemenz an deren Umsetzung und an der Überzeugung oder Missionierung anderer Individuen. Blind für deren kreative Entwicklung, die bestenfalls diverse weitere Möglichkeiten zulässt.
Wirklich von Erfolg gekrönt sind die Freigeister ihrer jeweiligen Zeit. Dogmen, wie sie mir in der letzten Zeit vermehrt begegnen sind ein Grund dafür, warum so viele Ideen leider in ihrer Zeit ersterben müssen.
Der Dogmatismus
Wie kann ich mich mit etwas identifizieren, das ich nicht bin, wenn ich doch alles bin oder einfacher ausgedrückt, wenn doch alles verbunden ist und demnach alles „Eins“ ist?
Wenn ich mich vom Beginn meines Erdenlebens an nicht mit dem identifizieren kann, was ich bin, was für mich zutrifft, bin ich … zum Beispiel ein angstvoller Mensch. Das Ich ist mir fremd. Ich bin mir entfremdet.
Angst aber gehört zum Leben auf der Erde. Wir alle erLeben dieses Gefühl irgendwann in unserem Leben. Nämlich dann, wenn uns ein Phänomen, eine Begebenheit oder auch nur ein Gedanke zu bedrohen scheint. Wir spüren die Bedrohung durch das Außen als einen Teil der Entfremdung im Innen, weil wir die Antwort nicht kennen oder besser die Wahrheit nicht.
Ist die Angst möglicherweise nur eine Illusion?
Und nehmen wir nicht in der Wahrheit nur den Schatten der Dinge wahr, weil wir ausserstande sind das Licht wahr nehmen zu können und demnach nicht in der Lage sind, uns mit dem was wir eigentlich sind zu identifizieren? Wir hatten einfach keine Möglichkeit dazu.
So halten wir uns also in der vermeintlichen Mitte, indem wir uns an Dogmen binden. Anstatt den Versuch zu starten, den Weg über den schmalen Grad, den Weg der Mitte, zu beschreiten, binden wir uns an Glaubenssätze, mit denen andere bereits gute Erfahrungen (für sich) gemacht haben.
Wir beobachten die anderen und übernehmen ihre Lehrsätze oder vielmehr, wir sind in Teilen sogar gezwungen die Lehrsätze anderer zu übernehmen, um in der Gesellschaft unbeschadet zu Recht zu kommen. Je nach Sozialisation übernehmen wir unterschiedliche Lehrsätze und Dogmen. Wir sind dabei jedoch nicht in der Lage die eigene Wahrheit zu finden oder als solche zu erkennen.
Und schon sind wir angehaftet und nehmen uns als getrennt von der Schöpfung wahr. Wir sind nicht mehr frei.
Es bleibt nicht aus, das wir uns auf diese Art von unserer eigenen Mitte entfernen, entfremden und verlaufen. Was bliebe uns anderes übrig?
Ich frage mich aber gerade, wozu all diese Aufregung?
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